Gesundheitswissenschaften (engl. Public Health) stellen ein interdisziplinäres Forschungsfeld mit dem Ziel der Gesundheitserhaltung der Bevölkerung dar. Hierbei sind Aspekte zur Entwicklung von Gesundheit und Krankheit, Determinanten der Gesundheit sowie Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention unter Berücksichtigung des Einflusses sozialer Ungleichheiten von Relevanz (vgl. Nowak et al., 2022, o.S.).
Die Kultusministerkonferenz führt die berufliche Fachrichtung Gesundheit gemeinsam mit Körperpflege (Verlinkung) auf (vgl. KMK, 2019, 7). Die Besonderheit des Bereichs Gesundheit innerhalb der beruflichen Fachrichtung Gesundheit und Körperpflege zeigt sich in ihrer Komplexität. Diese zeichnet sich durch das berufliche Handlungsfeld an sich und die hohe Entwicklungsdynamik im Gesundheitswesen aus (vgl. ebd., 83).
Das Kompetenzprofil der beruflichen Fachrichtung Gesundheit erstreckt sich von dem Verständnis von Gesundheit als Prozess aus verschiedenen bio-psychosozialen Determinanten, über Wissen bezüglich der Gesundheitsfachberufe, Fähigkeiten zur Konzipierung kompetenzorientierter Lernangebote hin zu übergreifenden pädagogischen, didaktischen, digitalen Kompetenzen hinsichtlich der Aufgabenbereiche in einer durch Heterogenität geprägten Schulform (vgl. ebd., 84). Zur Entwicklung dieser vielfältigen Kompetenzen differenzieren sich die Studieninhalte in verschiedene Bereiche. Hierzu gehören die Grundlagen im Bereich Public Health, medizinische und naturwissenschaftliche Grundlagen, Grundlagen weiterer Bezugswissenschaften sowie die Fachdidaktik der Fachrichtung (vgl. ebd., 84 ff.). Die berufliche Fachrichtung Gesundheit im Rahmen der personenorientierten beruflichen Fachrichtungen kann unter anderem an den Standorten Berlin (seit 1963), Hamburg (Ende 1970er), Osnabrück (Anfang 1980er), Halle-Wittenberg (Mitte 1990er), München (seit 2000) und Dresden (seit 2002) (vgl. Bals & Weyland, 2010, 521) studiert werden. An der Universität Osnabrück gestaltet sich das Studium entsprechend des Forschungsfeldes interdisziplinär. Demnach umfasst das Studium der beruflichen Fachrichtung Gesundheitswissenschaften Lehrveranstaltungen in den naturwissenschaftlich-medizinischen Grundlagenfächern (wie Anatomie, Physiologie, Mikrobiologie, Pharmakologie/Toxikologie, Gesundheits-/Krankheitslehre, Psychosomatik, Gesundheitstheorie, Prävention und Umweltmedizin). Kennzeichen des Studiums stellen darüber hinaus gesundheitspädagogische Inhalte dar (vgl. Universität Osnabrück, o.J., o.S.).
Bals, T. & Weyland, U. (2010). Berufliche Fachrichtung Gesundheit. In: Herkner, V. & Pahl, J.-P. (Hrsg.) (2010). Handbuch berufliche Fachrichtungen. Bielefeld: wbv.
KMK (2019). Ländergemeinsame inhaltliche Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken in der Lehrerbildung. Abgerufen am 13.02.2023 von https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2008/2008_10_16-Fachprofile-Lehrerbildung.pdf.
Nowak, A.C., Kolip, P. & Razum, O. (2022). Gesundheitswissenschaften/ Public Health. Abgerufen am 13.03.2023 von https://leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/gesundheitswissenschaften-public-health/.
Universität Osnabrück (o.J.). Gesundheitswissenschaften – Lehramt an berufsbildenden Schulen. Abgerufen am 13.02.2023 von https://www.uni-osnabrueck.de/studieninteressierte/studiengaenge-a-z/gesundheitswissenschaften-lehramt-an-berufsbildenden-schulen/.
Hurrelmann, K. & Razum, O. (Hrsg.) (2020). Handbuch Gesundheitswissenschaften. Weinheim und Basel: Beltz Juventa.